Handwerk pur!
Wer? Wie? Was? … Wer kennt nicht das Lied aus der Sesamstraße und wer fragt sich hin und wieder: „Woher kommen eigentlich bestimmte Dinge“? Dinge, die als ganz normal hingenommen werden und zum Alltag gehören, zum Beispiel künstliche Zähne! Immer wieder besuchen uns Patienten im Labor und sind erstaunt darüber, wie wir uns mit ihren neuen Zähnen beschäftigen.
Sie ahnen kaum, welchen Aufwand die Herstellung eines Zahnersatzes mit sich bringt. Ein schöner Aufwand – für uns, denn „Zähne machen“ ist unsere Leidenschaft.
Dafür greifen wir oft auf innovative digitale Technologien zurück, zum Beispiel auf die CAD/CAM-Technik. Ein großer Teil unserer Arbeit ist jedoch pures Handwerk! Hinzu kommen das Sehen und das Umsetzen von feinsten Details, wie Zahnfarbe und Zahnform. Wie bei einem Fingerabdruck unterscheidet sich jeder Zahnersatz in vielen Einzelheiten.
Spiel mit den Massen
In filigraner Feinarbeit fertigen wir beispielsweise natürlich wirkende schöne Zähne aus Keramik; immer in Anlehnung an individuelle Vorgaben. Viele Patienten wünschen sich, dass die neuen Zähne strahlend weiß und gerade sind. Andere Patienten hingegen möchten, dass ihre neuen Zähne lebendige Charakteristika und Alterserscheinungen aufweisen, so wie in der kleinen Bildgeschichte. Wie auch immer – mit einer Mannigfaltigkeit an Keramikmassen gelingt es uns, die individuellen Bedürfnisse zu erfüllen. Wir können die keramischen Massen so auftragen, dass ein Farbspiel entsteht, welches die natürliche Zahnsubstanz imitiert.
Auf das Grundgerüst – oft aus Zirkonoxid – werden die Zähne mit einer zähflüssigen Keramikmasse mithilfe eines Pinsels aufgebaut. Schicht für Schicht entstehen Form und Farbe. Bei einem Keramikbrand (Brenntemperatur zirka 800 bis 900°C) wird die Masse ausgehärtet und erhält die gewünschte Farbe. Danach werden die Zähne in ihrer Form und Morphologie fertiggestellt. Nicht nur Zähne können wir auf diesem Weg imitieren, sondern auch Zahnfleisch. Somit werden oft knochenaufbauende chirurgische Maßnahmen verhindert. Letztlich werden die neuen Zähne vom Zahnarzt im Mund des Patienten kontrolliert sowie Ästhetik und Funktion beurteilt. Sind keine Änderungen notwendig, können die neuen Zähne dauerhaft im Mund befestigt werden.
Das Auftragen von Keramikmasse. Eine Patientin verglich dies beim Zusehen mit dem Auftragen von „Plüsch“, wir nennen es „Keramikschichtung“.
Die unterschiedlichen Farben des Materials werden sich nach dem Keramikbrand in den lichtoptischen Eigenschaften der neuen Zähne wiederfinden.
Altersgemäß, individuell und passend zu den vorhandenen Zähnen – Das war der Patientenwunsch für die Herstellung dieser Frontzahnbrücke.
Die Keramik präsentiert sich in ihrer Farbe mustergültig. Die Form und die leicht verschachtelte Zahnstellung sahen im Mund absolut natürlich aus.