Auf den Zahn gefühlt – Ergebnisse der Fünften Deutschen Mundgesundheitsstudie

„Wie gesund sind unsere Zähne wirklich? Werden wir im Alter immer zahnloser? Wie entwickeln sich die zahnmedizinischen Haupterkrankungen Karies und Parodontitis?“ – diese und viele weitere Fragen beantwortet die Fünfte Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS V).

Die in Größe und Umfang einzigartige Untersuchung wurde durch das Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ), der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und die Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) vorgestellt. Auch wir von Tamaschke Dental beschäftigen uns mit den aktuellen Erkenntnissen, denn sie sind u. a. ein Indiz für die Zukunft unserer Arbeit als Zahntechniker.

Über die Mundgesundheitsstudien

Die Deutschen Mundgesundheitsstudien (DMS) geben wichtige Erkenntnisse über die zahnmedizinische Versorgung in Deutschland. Die Studien sind die größten repräsentativen Erhebungen ihrer Art in Deutschland. Seit 1989 erforscht das Institut der Deutschen Zahnärzte im Auftrag von Bundeszahnärztekammer und Kassenzahnärztlicher Bundesvereinigung die Mundgesundheit der Bevölkerung.

Ergebnisse der fünften deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS V)

Für die fünfte Mundgesundheitsstudie (veröffentlich August, 2016) wurden in 90 Städten und Gemeinden zirka 4.600 Personen aus allen sozialen Schichten und Altersgruppen sozialwissenschaftlich befragt und zahnmedizinisch-klinisch untersucht.

Einige zentrale Ergebnisse der Studie sind:

  • Deutschland steht beim Rückgang von Karies, Parodontitis und völliger Zahnlosigkeit im internationalen Vergleich an Spitzenpositionen.
  • Acht von zehn 12-jährigen Kindern (81 Prozent) sind heute kariesfrei. Die Zahl der kariesfreien Gebisse hat sich seit 1997 verdoppelt.
  • Bei jüngeren Erwachsenen (35- bis 44-Jährige) hat sich die Zahl der Zähne mit Karieserfahrung seit 1997 um 30 Prozent reduziert. Gruppen- und Individualprophylaxe scheinen sich auszuzahlen.
  • Schwere Parodontalerkrankungen haben sich bei jüngeren Erwachsenen und jüngeren Senioren (65- bis 74-Jährige) halbiert. Besondere Risikofaktoren: Rauchen, mangelnde Zahnzwischenraumreinigung und lediglich beschwerdeorientierte Inanspruchnahme von zahnärztlichen Leistungen, ohne präventive Ausrichtung.
  • Nur noch jeder achte jüngere Senior ist zahnlos; 1997 war es noch jeder vierte. Eine klare Sozialschichtabhängigkeit beim Zahnverlust ist deutlich.
  • Jüngere Senioren besitzen im Durchschnitt fünf eigene Zähne mehr als 1997. Damit nimmt der Trend zu festsitzendem Zahnersatz weiter zu.
  • Es ist zu vermuten, dass der Behandlungsbedarf bei Parodontitis aber auf Grund der Demografie prognostisch ansteigt.
  • Ältere Menschen mit Pflegebedarf haben eine höhere Karieserfahrung, weniger eigene Zähne und häufiger herausnehmbaren Zahnersatz als die gesamte Altersgruppe der älteren Senioren (75- bis 100-Jährige).
  • Menschen mit Pflegebedarf sind häufig nicht in der Lage, Zähne und Zahnprothesen eigenständig zu pflegen. Sie benötigen Unterstützung, auch bei der Organisation der zahnärztlichen Betreuung. Mit zunehmendem Pflegebedarf steigt dieser Anteil deutlich an.
  • Mundgesundheitsverhalten, Kontrollorientierung, Inanspruchnahme professioneller Prophylaxeangebote – die Dental Awareness nimmt zu.
  • Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung ist davon überzeugt, sehr viel oder viel für die Gesunderhaltung der eigenen Zähne tun zu können.
  • Insgesamt zeigt die DMS V, dass die Mundgesundheit der Deutschen länger erhalten bleibt und sich die Krankheitslasten zunehmend ins höhere Lebensalter verschieben: Die Kompression der Morbidität wird deutlich.

Weitere Informationen finden Sie auf der offiziellen Homepage der Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS)

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© Fotoquelle: Kantar Health