Zähne mit Säureschäden schonend und effizient behandeln

Universitätsklinikum Freiburg leitet Studie zu automatisierten Fräsverfahren für Zahnersatz

Falsche Ernährung, Sodbrennen und Essstörungen können zu Säureschäden an den Zähnen führen. Das bislang schonendste Verfahren zur Zahnrestaurierung ist die Verblendung der Zähne mit handgefertigten Teilkronen. Ob eine computergestützte – und damit effizientere – Versorgung bei Patienten mit säurebedingten Zahnschäden genauso gute Ergebnisse bringt wie handgefertigte minimalinvasive Teilkronen, wird in einer Studie unter Leitung von Prof. Dr. Petra Gierthmühlen, Oberärztin an der Klinik für Zahnärztliche Prothetik (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. Dr. h.c. Jörg Strub) des Universitätsklinikums Freiburg, untersucht.

Mit rund 940.000 Euro fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) das jetzt bewilligte Vorhaben, das Mitte 2016 beginnt. Es wird an acht Zentren in Deutschland durchgeführt und dauert drei Jahre. Insgesamt werden in die Studie 96 Patienten eingeschlossen, bei der voraussichtlich mehr als 1.000 Zähne keramisch und metallfrei versorgt werden.

Zahnersatz aus der Computerfräse

In der aktuellen Studie vergleichen die Wissenschaftler handgefertigte Zahnrestaurationen mit solchen, die mit dem computergestützten CAD-CAM-Verfahren hergestellt wurden. CAD/CAM steht für „computer-aided design“ und „computer-aided manufacturing“ und bezeichnet eine Vorgehensweise, bei der die Teilkrone zuerst dreidimensional im Computer modelliert und anhand dieser Daten von einer Fräsmaschine aus einem Keramikblock gefräst wird.

Zahnschäden durch falsche Ernährung, Sodbrennen und Essstörungen

Säurebedingte Zahnschäden entstehen etwa durch den massiven Konsum säurehaltiger Getränke, durch Aufstoßen oder durch regelmäßiges Erbrechen bei Essstörungen. Dabei kommt es zu einem irreversiblen Verlust der Zahnhartsubstanz und in der Folge zu empfindlichen und unästhetischen Zähnen sowie einer eingeschränkten Kaufunktion. „Bei den Betroffenen sind meist ein Großteil oder sogar alle Zähne von den Schäden betroffen. Darum ist eine Zahnversorgung bei diesen Patienten auch besonders aufwändig“, sagt Prof. Gierthmühlen.

In der Vergangenheit wurden solche Patienten häufig mit Vollkronen versorgt, wofür viel Material vom ursprünglichen Zahn weggeschliffen werden musste. Neuere, minimalinvasive Behandlungskonzepte hingegen zielen auf einen möglichst schonenden, nur die tatsächlichen Defekte korrigierenden Eingriff unter Einbeziehung der ursprünglichen Zahnsubstanz ab.

Weitere Informationen: Klinik für Zahnärztliche Prothetik
Pressemeldung: Universitätsklinikum Freiburg, Unternehmenskommunikation

 

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